14. Juli 2017

nach dem Bachelor

mein Leben is gar net so fad. Mir ist dabei jedenfalls nie fad. Außer jetzt grad vielleicht. Ich merk mir fehlt Struktur. Löcher zwischen Fixpunkten zu fülln ist leicht für mich. Das kenn ich schon. Wenn die Fixpunkte aber weit auseinander liegen oder man den nächsten Fixpunkt noch nicht kennt?
Nein ich wart nicht nur drauf bis du wieder kommst. Aber wenn du da bist ist es leichter. Es ist nicht so leer. Wäre ich ein Sims stünde da wohl: hat seit 2 Tagen das Haus nicht verlassen: Stimmung -10.
Hah. Marie als Hausfrau.
Ich freu mich auf die Zukunft. Ich will das Jetzt genießen. Aber da ist diese große Leere wieder. Millionen Möglichkeiten die Zeit zu füllen. Zu viele. Putzen. Pflanzen. Lesen. Alles umräumen. Planen. Listen schreiben. Warten. Nur die Zeit rinnt vorbei und ich warte.
Es vergeht irgendwas. Ich verpasse irgendwas. Aber was - ich weiß es nicht und es ist mir auch egal. Diese ganze Egalheit nervt.
Ich bin in einer Wohnung und sie gehört allem Anschein nach mir. Ich habe Kleider, die sind wohl mein Stil oder spiegeln irgendwas wieder. Meine Prinzipien oder so. Und meine Haare, naja gehören ja ganz offensichtlich mir. Bin das alles ich? Und welche Rolle spielt das? Gehört wohl irgendwie zum Geamtpaket Marie.

22. Januar 2017

Vergangenheit

Ich war das nicht, das warst du. Dafür war ich viel zu jung und auf so eine Idee wäre ich nicht mal gekommen.
- Doch das warst ganz sicher du, und selbst wenn du zu jung gewesen bist, sowas war dir immer schon egal.
- Na gut dann war ich es beim zweiten mal, aber beim ersten mal warst es du.
- Du hast gesagt es war überhaupt nur einmal.
- Das stimmt ja gar nicht, ich kann mich erinnern dass es zwei mal war und beim ersten mal warst es ganz bestimmt du.
- Nein das warst du, und als wir das erste mal darüber gesprochen haben hast du gesagt dass es einmal war.


Es ist gut, dass wir nicht in die Vergangenheit reisen können um jeden Moment erneut ansehen zu können. Auch wenn ich uns gerne sehen würde, als Kinder. Und unseren Gesprächen lauschen und unsere ersten Bussis sehen. Über die wir zehn Jahre geschwiegen haben.
Doch nicht nur die Zukunft verändert sich, mit jeder Entscheidung, durch jedes erlebte Gefühl, durch jeden Gedankengang.

die vergangenheit steht nirgends geschrieben. sie verändert sich ständig.
- mein unglaublich weiser Biologielehrer

12. Juli 2016

samthandschuhe

damit fasst ihr mich an.
nein, nein, Marie du hast alles richtig gemacht. Es ist nicht deine Schuld. Ich verstehe dass du so handelst.
Ich bin nicht so wundervoll. ich mache Fehler. Andauernd.
Und um das mal festzuhalten. Verliebt sein ist scheiße. Es tut so weh. Mir ist schlecht. Ich sehe Herzen auf dem Handy und eine Welt bricht zusammen. Ich sehe einen handgeschriebenen Zettel und mir schnürt es die Kehle zu. Ich kann nicht mehr atmen oder denken. Jetzt ja nicht zu positiv denken, denn sonst wird es noch viel mehr weh tun und der Schmerz der dann kommt ist nicht vergleichbar.

Anfang März.

6. Juli 2016

Perfektionismus gepaart mit Erwartungsdruck

wer stellt mir all diese Anforderungen?

Die stelle ich mir ganz von selbst.
Ich muss in der Arbeit ein sehr gutes Bild machen.
Ich muss mit allen Menschen guten Kontakt halten
In der FH will ich eine gute Performance abgeben, stehe ständig im Vergleich mit anderen.
Ich sage aber, dass mir all das nicht wirklich nahe geht und ich über den Dingen stehe. Diese ständigen Vergleiche wer wie viel schreibt sind doch unnötig. Aber meine Arbeit sollte schon herausragen, denn das ist man schließlich von mir gewohnt.
Ich sollte auch immer Bescheid wissen - prinzipiell über alles.
Wer stellt mir all diese Anforderungen?

Dann wache ich mitten in der Nacht auf mit Nasenbluten. Mein Körper sagt:

es reicht.

21. Mai 2016

slide - Goo Goo Dolls



I want to wake up where you are
I won't say anything

1. April 2016

Doppeldate mit Sushi


wir wollten nie wie unsre Eltern werden 
und sind es ja auch nicht geworden,
unsre Eltern sind ja älter und ziemlich provinziell
roher Fisch auf kaltem Reis in Algen 
tun die doch in den Müll

Rainhald Grebe - Dreißigjährige Pärchen


30. März 2016

Leiden

Am heftigsten zog mich in Mitleidenschaft, was du vom Mädchen schreibst. Ich werde die Eindrücke nicht mehr los. Glaub' mir, Melchior, Unrecht leiden zu müssen, ist süßer, denn Unrecht tun! Unverschuldet ein so süßes Unrecht über sich ergehen lassen zu müssen, scheint mir der Inbegriff aller irdischen Seeligkeit.
Auszug aus Frühlingserwachen von Frank Wedekind, 2. Akt, 1. Szene.