ich kann mich noch gut erinnern, als ich mit meiner volksschulklasse das erste mal in einem museum war. wir standen vor einem bild und man fragte uns was wir in dem bild sahen. es war etwas abstraktes und ich meine mich zu erinnern, dass es in rottönen gemalt war. das bild hatte einen namen der aus einem wort bestand und ich weiß noch, dass ich damit nichts anfangen konnte. wir begannen eine kleine diskussion, was es denn sein könnte und jeder war von seiner interpretation sehr überzeugt. schließlich fragten wir was es denn nun sei. doch man sagte uns, all unsere interpretationen seinen richtig und in ordnung und es sei interessant was für sachen wir darin sahen. das war eine solch unbefriedigende antwort und wir wollten unbedingt wissen, was der maler denn gedacht hatte als er das bild gemalt hatte. ich denke aber, dass es uns vor allem darum ging wer von uns recht hatte. wer das selbe in dem bild sah wie dessen schöpfer.
mit der frage 'was ist wahrheit?' beschäftigen wir uns nun auch seit geraumer zeit im philosophie unterricht. es ist die zentrale frage der erkenntnistheorie. und unsere professorin hat uns die geschichte vom gärtner erzählt. in dieser ging es darum, dass ein mann und seine frau aus dem urlaub zurück kamen und in ihrem garten standen. sie betrachteten den garten und die frau sagte zu ihrem mann, hier muss ein gärtner gewesen sein und den garten gepflegt haben, während wir nicht hier waren, doch der mann war davon überzeugt, dass der garten ganz von selbst so gewachsen sei und dass kein gärtner sich darum gekümmert hatte. beide waren von ihrer meinung felsenfest überzeugt und beide fanden vermeintliche 'beweise' für ihre ansicht der dinge. und so endet die geschichte. es gibt eine wahrheit, doch die beiden werden niemals heraus finden, ob ein gärtner da war oder nicht. beide nehmen die gleiche situation wahr, aber sehen eine andere wahrheit dahinter. es ergibt sich demnach aus der frage wer hat recht? wer sagt/sieht die wahrheit? schließlich die frage: was ist die wahrheit?
für mich stellt sich aber eine neue frage, ist es denn wichtig, wer die wahrheit sieht? wer recht hat? für uns als volksschulkinder, war das unheimlich wichtig. nun ist mir lediglich wichtig, dass menschen, wenn sie mit mir reden, einsehen, dass wir womöglich unterschiedliche wahrnehmungen haben, das das aber nichts macht.
Ich kann mich an das mit dem Bild garnicht mehr erinnern, in welcher Klasse war das denn?
AntwortenLöschenAber du hast recht. Für "kleine" Kinder ist es wichtig, dass sie wissen wer recht hat und wenn man älter ist, sieht man dann halt doch ein, dass man es andere Wahrnehmungen/Ansichten gibt außer der eigenen.